Traditionell bin ich bei der Weihnachtsfeier im Freundeskreis für die Nachspeise zuständig. Auf der Suche nach Anregungen bin ich in den unerschöpflichen Weiten des Internets auf der Seite ‚kochbar.de‘ auf ein Tiramisu Schwarzwälder Art gestoßen. Tiramisu geht immer, allerdings war die Rezeptliste und die Zubereitungsart nicht ganz nach meinen Geschmacksvorstellungen. Die Idee (danke an die Autorin) habe ich aber aufgegriffen – und mein eigenes weihnachtliches Tiramisu kreiert. Fazit: überaus lecker!

Basis sind Savoiardi (Löffelbisquits), eine Rote Grütze und eine Mascarpone-Sahne-Creme mit weihnachtlichen Gewürzen. Zunächst kocht man eine Rote Grütze aus Sauerkirschen (Glas) und verschiedenen Beeren (Heidelbeeren, rote Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren – was sich eben so im Sommer angesammelt hat). Den Kirschsaft aufgefangen, mit Läuterzucker und großzügig Kirschwasser vermengen, daran die Bisquits tunken und als unterste Schicht in eine Schale legen. Darauf kommt die ausgekühlte Rote Grütze. Für die Creme werden zunächst einige Butterspekulatius zerbröselt. Mascarpone und Puderzucker werden in der Küchenmaschine gut verrührt, die Sahne getrennt halbsteif geschlagen. Keksbrösel, ein wenig Zimt und die Sahne zum Mascarpone geben und fest aufschlagen. Diese Creme als letzte Schicht auf die Grütze auftragen. Zum Schluss noch mit Kakaopulver bestreuen.

Tiramisu gilt als „der“ italienische Dessert-Klassiker. Löffelbisquits, Mascarpone, Espresso, Amaretto und Kakao sind die Hauptbestandteile. Viele Varianten kursieren: mit und ohne Alkohol, mit und ohne Ei, mit Obst, als Eis, als Torte – oder eben in meiner weihnachtlichen Variante. Aber wer hat es eigentlich erfunden? Darüber streiten sich mehrere Köche bzw. Lokale aus der Region Venetien und seit einiger Zeit meldet auch die Region Friaul Urheberrechte an. Eine bekannte italienische Tageszeitung sprach 2017 gar von einem Tiramisu-Krieg. „Tira mi sù“ bedeutet übersetzt soviel wie „zieh mich hoch /richte mich auf“ – sehr passend für einen süßen Stimmungsaufheller. Mein persönliches Rezept für das klassische Tiramisu ist übrigens ein echtes Original: ich habe es vor ewigen Zeiten auf einer Studienreise einer Italienerin „abgeschwatzt“. Und bin daraufhin fast verzweifelt, weil man damals in Deutschland Mascarpone wie die Nadel im Heuhaufen suchen musste.

Weihnachtliches Tiramisu

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